Am Anfang war Clarence Wolofs Ukulele. Sie legte erste Tonspuren. Dann engagierte er Woche für
Woche neue Musiker, die Schicht für Schicht über diese Spuren legten. Die Songs entstanden also nach
dem Erfolgsmodell der Mannerschnitte.
Bei aller Liebe zur Improvisation gab es dann doch ein klares Konzept. Die „Island Sessions“
stellen musikalische Abenteuer aus unterschiedlichen Kulturen dar. Zu jedem Eiland gab es eine Bildvorlage
von Clarence Wolof, das die Mitwirkenden auf die Stimmung vorbereitete. Die radikalste Hommage geht übrigens
an North Sentinel Island, die westlichste der zu Indien gehörenden Andamanen. Wer einen Fuß
auf dieses Eiland setzt, ist dem Tod geweiht.
Damit hier kein falscher Eindruck entsteht: Die „Island Sessions“ sind friedfertig und facettenreich
wie das Cover der LP. Von Tuba über Oud bis zur Steel Guitar liest sich die Instrumentierung wie ein
weltmusikalisches Abenteuer. Und so hört es sich auch an.
Wenn Igor Kampinski am Akkordeon aufspielt, King Gong die Percussions und Vooshell das Cello bearbeitet,
beginnen die Vögel zu zwitschern. Die gut 20 Leute der Band sind ständig unterwegs und haben die Sessions
in verschiedenen Weltgegenden aufgenommen. Produziert wurde die Platte großteils in Niederkreuzstätten,
irgendwie auch eine Insel, allerdings mitten im Weinviertel in Niederösterreich.
Genau zwei Songs kommen mit Gesang daher. Der eine: „Cage Island“, über den der Grazer Autor
Günter Eichberger schrieb: „Es sind immer dieselben Tonfolgen D - E - A - F und C - A - G - E, tönende
Hypnose, die eine Ekstase auslöst, die nur der Wind kennt, wenn er sich in einen Taifun verwandelt.“
Der zweite: „Isla Sofia“, gesungen und am Akkordeon gespielt von der großartigen Pam from the Southfork Ranch.
Gewidmet übrigens einer ganz bestimmten Sophia, zum zwanzigsten Geburtstag.
Eine Sache ist Clarence Wolof noch wichtig zu sagen. Es tut sich die werte Hörerschaft einen großen Gefallen,
wenn sie die Platte mehrmals hört, ehe sie sich eine Meinung bildet. Wegen der Schichten, Sie wissen schon...